Ist Influencer Marketing mehr als Mode, Herr Koss?

Von Mirja Stöcker
Es ist zwar in aller Munde, jedoch mit einigen Vorurteilen belastet und von vielen Marketers immer noch nicht richtig ernst genommen: Influencer Marketing. Woran liegt das? Und warum verpasst man ohne Neugier mehr als nur eine kurzlebige Marketingmode? Text macht fragt Daniel Koss, Geschäftsführer von Yxterix, der erfolgreichsten Schweizer Agentur für Influencer Marketing.

Hi Daniel, was assoziieren Marketers eigentlich mit Influencern?

Sie denken, das seien Möchtegernpromis, peinliche Selbstdarsteller, hirnlose Blogsternchen oder Bling-Bling-Vertreter, die für schlechten Content viel Geld kassieren.

Was ist deiner Definition nach ein Influencer?

Wir von Yxterix definieren Influencer als bekannte Persönlichkeiten, die auf Social Media Kanälen wie Facebook, YouTube oder Instagram nicht nur große Fanbases haben, sondern auch hohe Interaktionsraten erreichen. Darüber hinaus ist ein Influencer aber immer nur Influencer in Bezug auf eine Target Group. Jemand kann sehr viele Follower haben, wenn aber nur 4% davon aus Deutschland kommen, ist diese Person für einen deutschen Brand nicht interessant als Influencer. Das klingt vielleicht einleuchtend, wird aber von vielen Unternehmen immer noch zu wenig beachtet in der Kampagnenplanung. Und dann sind die Ergebnisse logischerweise ernüchternd.

Für welche Zielgruppe macht Influencer Marketing Sinn?

Die Zielgruppe für Influencer Marketing ist zwischen 13 und 34 Jahre alt. Das sind Heranwachsende und junge Erwachsene, die sich bewusst dafür entscheiden, den Content eines Influencers zu abonnieren. Sie finden es sogar gut, von diesem Produktempfehlungen oder Markenstatements zu konsumieren. Sie möchten ja wissen, was ihr Idol denkt und wie es lebt.

Wer ist deiner Meinung nach der beste Influencer der Welt?

Für mich ist das Will Smith – obwohl der erst seit 2017 auf Instagram aktiv ist. Wer es aber schafft, in so kurzer Zeit über 17 Millionen Abonnenten zu bekommen, macht wohl etwas richtig.

Was macht Will Smith zum erfolgreichsten Influencer?

Er ist eine gestandene Persönlichkeit mit festen Grundüberzeugungen und sehr berühmt natürlich. Seine Posts haben immer eine gute Story, sind unterhaltsam und sehr hochwertig produziert. Hier wird kein halbgarer Content rausgehauen, im Gegenteil. Außerdem überrascht Will Smith seine Fans immer wieder, weil er so aufgeschlossen und experimentierfreudig ist.

Ist Influencer Marketing mehr als eine Modeerscheinung?

Davon bin ich fest überzeugt. Influencer Marketing ist die logische Konsequenz von grundlegend veränderten Gewohnheiten im Medienkonsum. Und wenn sich erst mal herumgesprochen hat, wie viel gezielter, kostengünstiger und flexibler Influencer Marketing Kampagnen sind, wird die Bedeutung sogar noch deutlich steigen. Eine Influencer Kampagne kann innerhalb weniger Wochen realisiert werden, sie erzielt hohe organische Reichweiten, bleibt editierbar und ist messbar. Wer skeptisch ist, kann Influencer Marketing auch hervorragend testen, der finanzielle Einsatz ist überschaubar und die Risiken ganz, ganz gering.

Yxterix als Agentur für Influencer Marketing ist ein relativ junges Unternehmen; und du als Gründer und Geschäftsführer bist erst 22 Jahre alt. Vermutlich ungewohnt für viele Auftraggeber …

Das mag sein, aber unsere Kunden erkennen an, dass sich gerade wegen meines Alters und meiner Biografie kaum jemand besser auskennt mit dem Thema Influencer Marketing. Ich selbst war seit meinem 13. Lebensjahr Influencer in der Gaming Szene. Ich habe damit früh Geld verdient und gelernt, wie Influencer, Fans und Marken zusammen funktionieren. Daneben aber sprechen die Fakten für Yxterix: 80% der wichtigsten Schweizer Influencer haben wir unter Vertrag.

Text macht arbeitet seit Mai 2018 mit der Yxterix AG zusammen. Mehr über Influencer Marketing erfahren Sie im neuen Blog von Yxterix.

10.01.2019

Kategorie: MarketingContent Marketing

Tags: Social Media