Kreative Stellenanzeigen texten: 3 Tipps
Wie schreibe ich eine Stellenausschreibung?
Stellenanzeigen texten bedeutet in den meisten Unternehmen noch immer, ein sehr formalisiertes HR-Deutsch aus der Mottenkiste der Recruiting-Gewohnheiten zu holen. Die künftigen Mitarbeitenden sind den ausschreibenden Unternehmen höchtest ein paar trockene Stichpunkte wert. Das Dumme daran: Fast alle Stellenausschreibungen aus dem HR-Marketing klingen aus diesem Grund gleich. Es ist beinahe egal, ob es um den Job eines System Engineers oder eine Grafikers geht. Dieses Stellen-Kauderwelsch motiviert einfach nicht zu einer Bewerbung. Um gefragte Fachkräfte zu überzeugen, muss man heute kreativer vorgehen. Fachkräfte sollten einen guten Grund erkennen, warum das Unternehmen die Mühe einer Bewerbung wert ist. Und gute Azubis? Kriegt man ohne Kreativität auch nicht von TikTok weg. Wie also schreibe ich nun eine gute Stellenausschreibung? Das schauen wir uns jetzt genauer an, denn ich habe da 3 Tipps für Sie ...
Tipp 1: Stellenanzeige texten - in der Corporate Language
Idealerweise haben Sie für Ihr Unternehmen eine Corporate Language definiert. Welchen Grund kann es geben, Stellenanzeigen und Ausbildungstexte nicht im selben Stil zu verfassen? Ehrlich gesagt fällt mir keiner ein. Erst wenn Ihre Unternehmenssprache von A wie Anzeige bis S wie Stellenausschreibung konsistent ist, können Leser und Bewerberinnen auch ein konsistentes Bild von Ihnen erhalten. Und wenn man beim Lesen merkt, dass es sich um einen wirklich individuellen Text handelt, spürt man erst wirklich, worauf man sich als Bewerber oder Bewerberin da einlässt.
Sie haben keine Corporate Language im Unternehmen? Dann können wir auch im Recruiting damit beginnen, eine zu entwickeln. So geschehen zum Beispiel bei der Caritas Dortmund, die mit ihrem neuen Karriereportal äußerst erfolgreich rekrutiert. Was dort funktioniert hat, klappt aber auch in anderen Branchen.
Wie sollte eine Stellenausschreibung aussehen? Tipp 2: Individuell!
Eine gute Stellenanzeige texten, das erfordert eine intensive Auseinandersetzung mit dem jeweiligen Berufsbild. Nehmen wir zum Beispiel einen Mechatroniker. Dessen Arbeitsalltag sieht keineswegs überall exakt gleich aus. Es macht doch einen Unterschied, an welchen Maschinen er arbeitet. Und wenn Sie als Unternehmen im Text der Stellenanzeige nicht spürbar werden, verschenken Sie Potenzial. Das ist dort besonders katastrophal, wo ein großer Wettbewerb um Kandidaten herrscht. Also zum Beispiel wenn es um die Besetzung von Lehrstellen gibt. Angenommen, der Mechatroniker arbeitet bei Ihnen mit einer ganz neuen Generation von Robotern, sollte das also unbedingt erwähnt werden. Denn es ist etwas Besonderes. Und von dem Besonderen, das Sie zu bieten haben, sollten Ihre Kandidaten wissen. Da darf im Text der Stellenanzeige auch ruhig ein spannender Satz zu Ihren Produkten fallen. Schließlich sollten neue Mitarbeitende sich für die tatsächlich auch begeistern.
Tipp 3: Die Insights der Kandidaten integrieren
Und noch ein Wort zum Mechatroniker: Für ihn sollte in der Stellenanzeige erkennbar werden, was in Ihrem Maschinenpark sein Herz höher schlagen lassen wird. Immer sollte beim Texten der Stellenanzeige also klar sein, was die Zielgruppe an ihrem Beruf so liebt. Die Insights der Zielgruppe kennen und adressieren – so nennen wir das im Marketing. Und für das HR-Marketing gilt dasselbe. Die neuste Robotergeneration ist in diesem Fall also möglicherweise beides: Individualisierung (wie sieht denn Ihr Maschinenpark aus?) und das ausschlaggebende Argument für einen Kandidaten, seine Bewerbung abzuschicken.
Vielleicht ist es das, was vielen Nicht-Textern schwerfällt: sich in die Köpfe und Herzen der Zielgruppe hineinzuversetzen. Denn jeder Beruf hat etwas, was die Menschen an ihm lieben. Der Industriemechaniker werkelt für sein Leben gern. Die Passion des Berufskraftfahrers ist das Leben on the road. Und der Software Engineer kann nicht genug von den neusten Tech-Spielzeugen haben. Wenn Ihre Fachkräfte bei Ihnen also das, was sie lieben, auch leben dürfen - dann sagen Sie das einfach. Und zwar am besten ohne die üblichen Floskeln. So geschehen auch bei Bürgelin IT. Hier konnten nach dem Texten neuer Stellenanzeigen in kurzer Zeit zwei neue Mitarbeiter rekrutiert werden.
Wann Sie Ihre Stellenanzeigen texten lassen sollten
Wenn sehr textaffine Menschen Teil Ihres HR-Teams sind, können Sie das alles vielleicht selbst machen. Meistens jedoch kostet das viel zu viele Ressourcen. Auch mit KI-Textern wie Chat GPT kommen Sie hier nicht weiter, weil Sprachmodelle vornehmlich das reproduzieren, womit sie trainiert wurden. Und genau davon wollen Sie sich ja verabschieden. Je drängender die Stellenbesetzung und je kompetitiver der Bewerbermarkt, desto mehr Sinn macht es, zumindest eine Musterstellenanzeige von einem entsprechend geschulten Texter texten zu lassen. Denn meistens fällt es HR-Insidern aufgrund der bisherigen Schreibgewohnheiten schwer, die alten HR-Formulierungen wirklich hinter sich zu lassen. Auch das spricht dafür, frischen Wind von draußen hereinzulassen.
Das 3-Kriterien-Fazit, um richtig gute Stellenanzeigen zu texten
Zusammengefasst geht es um drei Dinge, die eine gut getextete Stellenanzeige im Rahmen Ihres HR-Marketings attraktiver machen:
- Die Stellenanzeige ist in Ihrer unverwechselbaren Corporate Language, gern auch kreativ verfasst. Und wenn Sie keine Corporate Language haben: Dann definieren Sie einen Stil für Ihre Job-Page.
- Die Stellenanzeige macht kreativ deutlich, warum Ihr Unternehmen dem Kandidaten der jeweiligen Fachrichtung einen richtig tollen Arbeitsplatz bietet.
- Die Stellenanzeige vollzieht einen Perspektivwechsel: Sie geht auf das ein, was Ihre Wunschkandidaten interessiert. Und sie adressiert diejenigen Beweggründe, die im Leben der Kandidatinnen und Kandidaten gerade eine Rolle spielen.
Möchten Sie Beispiele sehen? Dann schauen Sie doch mal meine Stellenanzeigen für die Model Group, die Caritas Dortmund, Bürgelin IT, e-regio, Yuma oder die Recruiting-Agentur Digitalent an.